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Multitasking

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Süchtig nach Multitasking: Wissenschaftliche Gründe, warum man nicht aufhören kann, mit der Arbeit zu jonglieren
Produktivität 10 Min. Lesezeit

Süchtig nach Multitasking: Wissenschaftliche Gründe, warum man nicht aufhören kann, mit der Arbeit zu jonglieren

Zeit für eine Beichte: Beim Schreiben dieses Artikels habe ich bei Facebook, HipChat, Skype und Reddit vorbeigeschaut. Bei Instagram sogar zweimal. Dann habe ich zwei andere Aufgaben aufgerufen und vier E-Mails verschickt. Ja, mir ist die Ironie bewusst. Überall lauern Ablenkungen und es scheint unmöglich, sie auszublenden. Eine endlose Flut an E-Mails mit Fragen und Wünschen von Kollegen. Wir springen zwischen den Aufgaben auf unseren To-Do-Listen hin und her, reagieren auf Benachrichtigungen, versuchen all unsere Verantwortlichkeiten gleichzeitig zu jonglieren und wir reden uns dabei ein, dass wir mehr erledigen, wenn wir zwei (oder mehr) Dinge gleichzeitig machen. Es ist vielen bekannt, dass man bessere Ergebnisse erzielt, wenn man sich auf eine Sache nach der anderen konzentriert. Trotzdem ertappen wir uns beim Multitasking, in der Hoffnung, die Positionen auf unseren Listen doppelt so schnell abhaken zu können. Warum ist Multitasking so verführerisch? Und was können wir tun, damit unsere Neigung zur Ablenkung für uns statt gegen uns arbeitet? Machen wird es so wie die bekannte Fernsehwissenschaftlerin Miss Frizzle und tauchen tief in das Gehirn hinein, um herauszufinden, wie unsere Aufmerksamkeit funktioniert, was beim Multitasking passiert und wie wir unseren Wunsch, vieles gleichzeitig zu machen, zu unserem Vorteil nutzen können. Neurowissenschaften 101: Dies ist Ihr Gehirn beim Multitasking Wenn wir Multitasking versuchen, verändert das die Art, wie unser Gehirn arbeitet. Konzentriert man die Aufmerksamkeit auf etwas, wird ein Teil des Motivationssystems unseres Gehirns aktiviert: der präfrontale Kortex, der die Vorderseite des Gehirns bildet. Ist man konzentriert, arbeiten die linke und die rechte Seite des präfrontalen Kortex im Tandem. Beim Multitasking dagegen, versuchen sie selbständig zu arbeiten. Auch wenn es sich so anfühlt, als ob Sie zwei Dinge gleichzeitig tun, ist Ihr Gehirn tatsächlich dabei, zwischen den beiden Seiten Ihres präfrontalen Kortex hin und her zu schalten. Dieses Umschalten dauert den Bruchteil einer Sekunde, aber diese Mikrosekunden summieren sich: die Aufgaben auszuführen dauert tatsächlich bis zu 40 % länger, als wenn Sie die gleichen Aufgaben einzeln angehen. Aber das ist nicht alles, denn dieser Wechsel zwischen Aufgaben zapft an Ihren kognitiven Ressourcen, so dass Sie fehleranfälliger werden. Ihr Arbeitsgedächtnis, das für Überlegung, Entscheidungsfindung und Lernfähigkeit verantwortlich ist, hat eine begrenzte Kapazität. Es ist wie ein Muskel, der nur so viel Gewicht heben und so viele Wiederholungen machen kann, bis er Ruhe und Erholung braucht. Komplexe Aufgaben verursachen eine höhere kognitive Belastung und strapazieren Ihr Arbeitsgedächtnis mehr. Der Versuch, mehrere komplexe Aufgaben auf einmal auszuführen (z.B. telefonieren während der Fahrt), ist einfach zu viel für das Gehirn, so dass man mit größerer Wahrscheinlichkeit Fehler machen wird. Wenn Sie jetzt noch eine dritte Aufgabe hinzufügen (etwa GPS-Anweisungen befolgen), machen Sie drei Mal so viele Fehler als wenn Sie versuchen, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Mehrere Dinge gleichzeitig zu tun ist nur dann möglich, wenn die kognitive Belastung der einzelnen Aufgaben gering ist; z.B. beim Spazierengehen einen Snack zu sich nehmen und den Lieblings-Podcast anhören. Das Anti-Ablenkungssystem Ihres Gehirns Sich auf etwas zu konzentrieren erfordert mehr als nur den Intellekt auf ein einziges Ziel auszurichten; dazu gehört auch, dass andere ablenkende Reize ausgesperrt werden. Wenn Sie nämlich nicht in der Lage sind, das was für Ihre aktuelle Aufgabe unwichtig ist, herauszufiltern, werden Sie durch diese Ablenkungen langsamer. Wenn Sie konzentriert sind, funktioniert Ihr Gehirn auch auf neuronaler Ebene anders. Wenn Sie sich anstrengen müssen, aufmerksam zu sein, sind die Nachrichten, die Ihre Neuronen einander zusenden intensiver und klarer — es ist wie in einem lauten Raum, wenn Sie versuchen eine einfache Nachricht zu schreien. Ihre Neuronen kommunizieren aber nicht nur mit mehr Nachdruck, sondern Schlüsselstellen Ihres Gehirns synchronisieren sich. Es öffnen sich Kommunikationswege zwischen den verschiedenen Regionen des Gehirns, die für die Aufmerksamkeit erforderlich sind, und beziehungslose Signale werden unterdrückt, um Ablenkungen zu verhindern. Multitasking belastet Ihr Gehirn sehr stark Man meint vielleicht, konzentriert zu bleiben und Ablenkungen auszusperren bewirkt, dass das Gehirn härter arbeitet, aber das Gegenteil ist der Fall. Wechseln zwischen Aufgaben bewirkt, dass das Gehirn mehr Glukose verbraucht, so dass Sie sich schon nach ein wenig Multitasking erschöpft und desorientiert fühlen. Darüber hinaus zeigen neuere Studien, dass Multitasking einen physischen, möglicherweise permanenten Einfluss auf die Gehirnstruktur hat. Bei Personen, die intensives Medien-Multitasking betreiben, ist die Dichte der grauen Substanz im anterioren cingulären Cortex niedriger, was bei der Regulierung sowohl automatischer Körperfunktionen wie Blutdruck und Herzfrequenz als auch bei rationell kognitiven Funktionen wie Entscheidungsfindung, Empathie, Impulskontrolle und Emotionsregulierung hilft. Multitasking bewirkt, dass neue Informationen im falschen Teil des Gehirns gespeichert werden. Das Kurzzeitgedächtnis wird gestört. Nur zu wissen, dass sich eine ungelesene E-Mail in Ihrem Posteingang befindet, kann Ihren Arbeits-IQ um 10-15 Punkte senken, so dass Sie effektiv zum kognitiven Äquivalent eines 8-Jährigen werden. Multitasking ist nicht nur schlecht für das Gehirn, es ist schlecht für den Körper. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden erhöht, was zu einer Verengung der Arterien, erhöhtem Blutzucker und einer Unterdrückung des Immunsystems führen kann, sowie zu anderen gesundheitlichen Problemen. In Anbetracht all dieser besorgniserregenden Nachteile, warum verbringen wir da immer noch so viel Zeit mit Multitasking? Das durch Ablenkung bewirkte Hormon-Hoch Auch wenn Sie Ihren präfrontalen Kortex für die Konzentration benötigen, sehnt er sich nach Neuem. Neue Reize bewirken einen Zustrom endogener Opioide an die Belohnung-suchenden Teile des Gehirns. Es fühlt sich gut an, Ablenkungen nachzugehen. Das macht es nicht nur unglaublich schwierig, sich auf eine einzige komplexe Aufgabe zu konzentrieren, sondern Sie werden dadurch wahrscheinlich eher ein Dutzend einfachere, belanglosere Aufgaben erledigen – etwa eine E-Mail beantworten oder ein Telefonanruf tätigen – als größere, bedeutendere Projekte in Angriff zu nehmen. Jedes Mal, wenn Sie auf eine E-Mail antworten, einen Tweet posten oder eine Sofortnachricht senden, erhalten Sie einen Schuss Hormone direkt in das Lustzentrum des Gehirns und das kann unglaublich süchtig machen. In Laborstudien konnten Ratten einen Hebel drücken, der bewirkte, dass ein elektrischer Impuls direkt an dieses Lustzentrum gesendet wurde; dabei waren sie so mit dem Drücken dieses Hebels beschäftigt, dass sie Nahrung und Schlaf bis zum Punkt des Hungertodes ignorierten. So mächtig kann diese Sucht sein. Ausnahmen von der "Kein Multitasking"-Regel Trotz all dieser zwingenden Gründe, Multitasking unter allen Umständen zu vermeiden, gibt es einige Situationen, in denen das Jonglieren von Aufgaben tatsächlich von Vorteil ist. Ein Beispiel: Übung. Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung des Gehirns, wodurch Sauerstoff und andere Nährstoffe, die für eine optimale geistige Leistungsfähigkeit erforderlich sind, dort hin gelangen. Sie bewirkt auch, dass Chemikalien produziert werden, die das Gedächtnis sowie Problemlösungs- und Entscheidungsfindungs-Fähigkeiten verbessern, und gleichzeitig dass Hormone freigesetzt werden, die Aufmerksamkeit, Motivation und Konzentrationsfähigkeit steigern. In einer aktuellen University of Florida-Studie radelten Teilnehmer auf stationären Fahrrädern und führten dabei eine Reihe von Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad aus. Einfache Aufgaben bewirkten, dass die Teilnehmer schneller radelten, ohne Nachteil für ihre kognitiven Fähigkeiten. Sowohl ihre Gehirne als auch ihre Körper arbeiteten effizient an simultanen Aufgaben. Bei zunehmendem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben verlangsamte sich ihre Radelgeschwindigkeit zwar, aber auch die schwierigste geistige Arbeit bewirkte nur, dass sie auf ihre ursprüngliche Radelgeschwindigkeit zurückfielen. Ein weiteres Beispiel, wo Multitasking Ihre Leistung verbessern kann, ist bei langweiligen Aufgaben, die eine geringe kognitive Belastung sind. Die Sinne wandern zu lassen, während man das Geschirr abwäscht oder die Wäsche faltet fördert kreative Problemlösungen und hilft dabei, wirkungsvoll Entscheidungen zu finden, indem man die Gelegenheit hat, die Ergebnisse verschiedener Möglichkeiten zu betrachten, oder sich völlig neue Alternativen vorzustellen. Das Gehirn ist besser in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, wenn es sich von der Situation abheben kann und mit einem anderen Blickwinkel an die Sache herangeht. (Deshalb kommen Sie immer dann auf die besten Ideen, während Sie gerade duschen oder die Zähne putzen.) Und letztlich ist im digitalen Zeitalter der Informationsüberflutung gerade zu beobachten, wie sich eine neue Art von Multitasking entwickelt. Die "kontinuierliche partielle Aufmerksamkeit“ beinhaltet, dass man mehrere Ströme eingehender Daten gleichzeitig scannt, und sich nur die relevanten Details herauszieht. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten an einer Aufgabe und hören dabei Musik; und plötzlich hören Sie ein bestimmtes Wort in einem Hintergrundgespräch, das Ihre Aufmerksamkeit weckt. Obwohl Sie sich in erster Linie auf eine zentrale Aufgabe konzentrieren, ist ein Teil Ihres Gehirns noch auf den Hintergrund abgestimmt. Sie sind sich gleichzeitig bewusst, dass es mehrere Informationsströme gibt, und im Hintergrund sichtet Ihr Gehirn diese Daten und lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was am dringendsten oder interessantesten ist. Die moderne Technik ermöglicht uns den Zugang zu unglaublichen Mengen eingehender Daten, und wir nutzen diese Art Multitasking, um schnell die nützlichsten Informationen aus einer Fülle von verfügbaren Ressourcen zu ziehen. Den Multitasking-Mythos entlarven Als es Ende der 90er Jahre, Anfang der 2000er mit PDAs und anderen persönlichen Produktivitätsgeräten losging, schätzten wir das Multitasking als Möglichkeit, mit der Geschwindigkeit im Geschäftsleben Schritt zu halten. Wir haben unsere Fähigkeiten, Aufgaben zu jonglieren, auf den Bewerberbögen hervorgehoben und prahlten damit, wie viele Aufträge wir auf einmal ausführen konnten. Multitasker wurden als effiziente, leistungsstarke Mitarbeiter angesehen. Jetzt kennen wir die Wahrheit: Multitasking beeinträchtigt unsere Arbeit. Es verlangsamt uns, wir machen mehr Fehler und es ermüdet uns sowohl geistig als auch körperlich. Aber wir kennen auch die wenigen Schlüsselsituationen, in denen Multitasking einige echte Vorteile bieten kann, so dass wir dem Appetit unseres Gehirns nach Ablenkung nachkommen können, ohne dabei unsere mentale Klarheit zu opfern oder unseren Intellekt zu beeinträchtigen.