Was ist ein Fishbone-Diagramm im Projektmanagement?

Was ist der Zweck eines Fishbone-Diagramms?

Das Fishbone-Diagramm, benannt nach seinem fischähnlichen Aussehen, ist eine Problemlösungstechnik, die dabei helfen soll, die Ursache eines Problems zu finden. Mit einem Fishbone-Diagramm für das Projektmanagement können Sie selbst komplexeste Projekte analysieren und alle Faktoren isolieren, die zu Prozessstörungen beitragen.

Stellen Sie sich das so vor: Während einige Projekte mit nur wenigen Aufgaben und Phasen recht einfach sind, können andere Projekte komplex sein und viele bewegliche Teile enthalten.

In einem einfachen Projekt erfordert die Suche nach der Ursache eines Problems möglicherweise keine tiefgreifende Analyse. Vermutlich hat eine Maschinenstörung oder ein personelles Problem das Projekt zum Scheitern gebracht. In einem komplexen Projekt können jederzeit zahlreiche Komplikationen auftreten, die es ohne eine Ursachen- und Wirkungsanalyse schwierig machen, das Problem zu isolieren und zu beheben.

Verwendung eines Fishbone-Diagramms im Projektmanagement

Ein Fishbone-Diagramm für das Projektmanagement ist eine effiziente Methode für das Brainstorming in einem komplexen Umfeld. Um Ursache und Wirkung zu identifizieren, werden die Projektaktivitäten in Kategorien sortiert, die je nach Art des Fishbone-Diagramms oder der Art des Projekts variieren können.

Im Allgemeinen stellt jedoch der „Kopf“ des Diagramms das zu lösende Problem dar, während der Rest des Körpers die Projektkomponenten und Bereiche darstellt, die einer genaueren Untersuchung bedürfen. Auf jedem Zweig des Diagramms sind die Kategorie und verschiedene Bedingungen aufgelistet. Dies erleichtert die Identifizierung von Effizienzverlusten und anderen Hindernissen. Vermeiden Sie es jedoch, sich in Details zu verlieren.

Ein Problem kann mehrere Ursachen haben, widerstehen Sie daher der Versuchung, sich in irrelevanten, alltäglichen Fehlern zu verlieren. Wenn beispielsweise ein Mitarbeiter einmal zu spät kommt, ist dies wahrscheinlich nicht der Grund dafür, dass das Projekt um 5.000 Dollar teurer geworden ist.

Welche verschiedenen Arten von Fishbone-Diagrammen für das Projektmanagement gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Fishbone-Diagrammen. Das liegt daran, dass Projekte sich in ihren Prozessen, ihrer Komplexität und anderen Aspekten erheblich unterscheiden können. Was in einem kreativen Umfeld funktioniert, ist beispielsweise in einer Fertigungsumgebung möglicherweise nicht geeignet.

Drei gängige Arten von Fishbone-Diagrammen sind das einfache Fishbone-Diagramm, das 4S-Diagramm und das 5M/1E-Diagramm.

Einfaches Fishbone-Diagramm: Ein einfaches Fishbone-Diagramm hat nicht so viele Verzweigungen wie die anderen. Es enthält auch keine vorab gelabelten Kategorien. Dies bedeutet, dass ein Projektmanager bei der Identifizierung von Faktoren, die für seine jeweiligen Projektphasen und sein Umfeld spezifisch sind, sehr flexibel vorgehen kann. 

4S-Fishbone-Diagramm: Die Kategorien in einem 4S-Fishbone-Diagramm sind Umgebung, Lieferanten, Fähigkeiten und Systeme. Hier können Sie möglicherweise kritische Unterbrechungen in der Lieferkette, Qualifikationsengpässe oder Prozessmängel identifizieren.

5M/1E-Fishbone-Diagramm: Die Kategorien in einem 5M/1E-Fishbone-Diagramm stehen für Mensch, Maschine, Methode, Material, Messung und Umgebung. Dies kann in einer Fertigungsumgebung nützlich sein, da es Material- und Maschinenkategorien umfasst. 

Beispiel für ein Fishbone-Diagramm im Projektmanagement – 5M/1E

Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für ein/-e 5M/1E-Fishbone-Diagramm/-Vorlage, das/-die die Kategorien Mensch, Maschine, Methode, Material, Messung und Umgebung enthält.

Während Ihr Projektteam auf der Grundlage des 5M/1E-Fishbone-Diagramms Brainstorming betreibt, kann es suboptimale Bedingungen wie unsachgemäße Lagerung von Materialien, falsche Handhabung von Produkten, ungenaue Messungen usw. identifizieren.

Tipps zur Verwendung eines Fishbone-Diagramms:

Befolgen Sie bei der Verwendung eines Fishbone-Diagramms einige Best Practices, um den größtmöglichen Nutzen zu ziehen.

• Arbeiten Sie nicht isoliert. Wenn Ihr Projektteam relativ groß ist, holen Sie unbedingt Input von Teammitgliedern ein, die Probleme erlebt haben, die Ihnen möglicherweise nicht bekannt sind.
• Berücksichtigen Sie wesentliche Änderungen der Umstände. Wenn beispielsweise Probleme nach bestimmten Personalwechseln aufgetreten sind, sollten Sie diese Tatsache nicht außer Acht lassen. Untersuchen Sie solche Änderungen in Ihrem Fishbone-Diagramm.
• Verwenden Sie die 5-Warum-Methode, um die Ursache eines Problems zu ermitteln. Bei der 5-Warum-Methode wird im Wesentlichen fünfmal „Warum“ gefragt, um zu verstehen, warum ein bestimmtes Problem aufgetreten ist. Sobald eine Frage beantwortet ist, wird diese Antwort zur Grundlage für die nächste Frage. Das Problem ist beispielsweise, dass ein Teil Ihres Lagerbestands über Nacht geschmolzen und beschädigt wurde. Um die Ursache zu verstehen, müssen Sie möglicherweise fragen: „Warum wurde die Temperatur im Lagerraum nicht reguliert?“ Wenn die Antwort lautet, dass der Thermostat defekt war, könnte Ihre nächste Frage lauten: “Warum funktionierte der Thermostat nicht?“ Das Stellen dieser Folgefragen sollte Sie schließlich zur Ursache des Hauptproblems führen.  
• Identifizieren Sie ein spezifisches Problem. Versuchen Sie nicht, 10 verschiedene Probleme gleichzeitig zu lösen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Problemstellung, um bestimmte Prozessfehler leichter isolieren und lösen zu können.