Innerhalb von nur zwei Jahren ist Remote-Arbeit zur Normalität geworden. Kaum zu glauben, nicht wahr? Vor der COVID-19-Pandemie waren nur 17 % der Arbeitnehmer remote tätig, doch als im März 2020 16 Millionen Wissensarbeiter ihren Arbeitsplatz von einem Tag auf den anderen nach Hause verlegten, stieg diese Zahl sprunghaft auf 44 % an. Angesichts der steigenden Durchimpfungsrate in den USA nehmen derzeit viele Büros im Land wieder den Normalbetrieb auf. Während viele Arbeitnehmer die Rückkehr in den gewohnten Büroalltag kaum erwarten können, hoffen andere auf die Möglichkeit, auch nach der Pandemie dauerhaft im Homeoffice bleiben zu können. Wie aber spricht man das Thema gegenüber dem Arbeitgeber an? 

Vor der Pandemie mussten Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten wollten, vorab aufwendige Recherchen anstellen. Remote-Arbeit war ein kaum bekanntes Konzept, und nicht selten mussten Arbeitnehmer ihre Vorgesetzten erst überzeugen, das Risiko einzugehen und sie außerhalb der klassischen Büroumgebung arbeiten zu lassen. Heute sind derartige Arbeitsmodelle bei weitem beliebter und genießen auch vonseiten der Arbeitgeber größeres Vertrauen.

Längst nicht alle Arbeitnehmer wollen im Homeoffice bleiben. Manche litten während der Pandemie unter den damit verbundenen Herausforderungen, fühlten sich isoliert oder fanden es schwierig, nebenbei auch noch den Nachwuchs im Distance Learning zu betreuen oder sich mit Mitbewohnern zu arrangieren. Für viele hingegen wogen die Vorteile der Remote-Arbeit die Schattenseiten mehr als nur auf, sodass sie auch weiterhin nicht ins Büro zurück möchten.

Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Remote-Arbeit

Sie würden gerne auch nach der Pandemie im Homeoffice bleiben und wissen nicht, wie Sie Ihren Arbeitgeber darum bitten sollen? Folgende Tipps können Ihnen als Orientierung dienen. 

Bevor Sie das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber suchen, sollten Sie sich Gedanken über einige notwendige Vorbedingungen machen:

  • Remote-Arbeit erfordert ein höheres Maß an Vertrauen als die Arbeit in einer Büroumgebung. Wer seinen Arbeitgeber um die Vereinbarung eines entsprechenden Modells bitten möchte, sollte bei diesem also in gutem Ansehen stehen.
  • Die Wahrscheinlichkeit einer positiven Antwort ist höher, wenn Sie auch während der Pandemie bereits erfolgreich im Homeoffice gearbeitet haben.
  • Bedenken Sie genau, worauf Sie sich einlassen. Wenn Ihr Arbeitgeber Ihrem Vorschlag zustimmt, können Sie später möglicherweise nicht mehr zurück, auch wenn Sie es sich anders überlegen.
  • Sie benötigen einen geeigneten Arbeitsplatz für Ihre Remote-Tätigkeit, ob zu Hause oder in einem Co-Working-Space. Wichtig sind eine zuverlässige Internetverbindung und ein ruhiger Bereich für Telefongespräche oder Arbeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. 
  • Für Verkaufs- oder Servicepositionen, die tägliche persönliche Interaktion erfordern, kommen Remote-Modelle nicht infrage. Wenn Sie aufgrund der Beschaffenheit Ihrer Aufgaben täglich physisch an Ihrer Arbeitsstätte anwesend sein müssen, bleibt Ihrem Arbeitgeber nichts anderes übrig, als Ihnen Ihre Bitte abzuschlagen.

Wenn Sie und Ihre Tätigkeit die Kriterien für einen Wechsel in ein Remote-Modell erfüllen, können Sie sich nun an Ihren Arbeitgeber wenden.

Tipps für das Gespräch mit dem Arbeitgeber

Diese Empfehlungen können Ihnen helfen, Ihr Anliegen gegenüber Ihrem Arbeitgeber erfolgreich zu kommunizieren.

  1. Vereinbaren Sie ein Meeting mit Ihrem Vorgesetzten: Grundlegende Veränderungen Ihrer Arbeitsvereinbarung sollten nicht per E-Mail oder auf internen Messaging-Plattformen wie Slack diskutiert werden. Bitten Sie Ihren Vorgesetzten stattdessen um ein persönliches Treffen, um potenzielle Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Arbeitsweise zu besprechen. Bereiten Sie sich darauf vor, Ihren Wunsch konkret auszusprechen und geeignete Argumente dafür vorzubringen.
  2. Bereiten Sie sich vor: Akribische Vorbereitung ist die beste Strategie in dieser Situation. Erklären Sie, aus welchen Gründen ein Remote-Arbeitsmodell die ideale Lösung für Sie und Ihre Tätigkeit ist. Sie können Ihrem Vorgesetzten diese Begründung entweder vorab zusenden oder direkt beim Meeting darüber sprechen. Erstere Variante gibt Ihrem Vorgesetzten etwas mehr Zeit, die Informationen zu verdauen. Strukturieren Sie Ihre Argumentation wie folgt:
    1. Zeigen Sie auf, wie das Unternehmen davon profitiert, wenn Sie remote arbeiten.
    2. Gehen Sie auf Ihre beruflichen Aufgaben ein und erklären Sie, inwiefern Sie diesen im Homeoffice besser nachgehen können.
    3. Legen Sie dar, wie ein Remote-Arbeitsmodell Ihre individuelle Produktivität steigern kann (etwa durch die Möglichkeit, ohne Ablenkung hoch konzentriert arbeiten zu können).
    4. Gehen Sie auf potenzielle Vorbehalte Ihres Arbeitgebers ein und bieten Sie Lösungen an.
  3. Rechnen Sie mit Gegenwind: Versuchen Sie, mögliche Einwände Ihres Vorgesetzten so gut es geht zu antizipieren und zu entkräften. Folgende Überlegungen können hilfreich sein:
    1. Befürchtet Ihr Vorgesetzter, dass Sie bei Bedarf nicht erreichbar sein werden? Vorab definierte Arbeitszeiten und digitale Kommunikationstools können helfen, Ihre Erreichbarkeit zu garantieren.
    2. Meint Ihr Vorgesetzter, Ihre Tätigkeit sei für das Homeoffice nicht geeignet? Gehen Sie einzeln auf Ihre verschiedenen Aufgaben ein und erklären Sie, wie sie von zu Hause aus erledigt werden können.
    3. Gibt es Bedenken bezüglich Ihrer Produktivität im Homeoffice? Verweisen Sie auf Ihre Produktivität zu Pandemiezeiten und schlagen Sie vor, Ihren Arbeitgeber in regelmäßigen Abständen über Ihre Fortschritte zu informieren.

Schlagen Sie ein hybrides Arbeitsmodell oder eine Probezeit vor

Wenn Ihr Arbeitgeber von Ihrem Anliegen nicht begeistert ist, können Sie stattdessen auch ein hybrides, auf die Arbeitsmethoden Ihres Teams abgestimmtes Modell vorschlagen. Ihr Team trifft sich einmal im Monat an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit? Bieten Sie an, das Arbeitsmodell so anzupassen, dass Sie persönlich an diesen Treffen teilnehmen können. Ein solcher Kompromiss kann helfen, Ihren Arbeitgeber offener zu stimmen.

Auch eine mehrwöchige Probezeit ist eine geeignete Methode, um festzustellen, ob das Arrangement für beide Seiten funktioniert. Derartige Testphasen helfen Arbeitgebern außerdem dabei, längerfristig den Bedarf an Büroflächen zu ermitteln. Bedenken Sie: Wenn Sie sich für ein Remote-Arbeitsmodell entscheiden, kann es sein, dass im Büro kein Schreibtisch auf Sie wartet, wenn Sie es sich anders überlegen.

Nutzen Sie Wrike, um am Ball zu bleiben

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