Marketing-Verantwortliche unterschätzen den positiven Einfluss von Automatisierung auf ihre Effizienz: Obwohl ihre Arbeitsbelastung zunimmt, der Arbeitsalltag weiterhin von Routine-Aufgaben dominiert ist und sie Probleme, die durch Automatisierung behoben werden könnten, durchaus wahrnehmen, stehen sie dem Thema Prozessautomatisierung zögerlich gegenüber. Das zeigt unsere aktuelle Studie, der Digital Work Report, für den 3.000 Wissensarbeiter in Deutschland, Großbritannien und Frankreich wurden zur persönlichen Arbeitsbelastung, zu ihrer Produktivität sowie dem Stand der Automatisierung in ihrem Unternehmen befragt wurden – rund 1.800 davon aus der Marketingbranche.

Arbeitsbelastung geht weiterhin nach oben

Der Digital Work Report 2018 zeigt, dass sich das Arbeitspensum für Marketing-Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr erhöht hat. Auch bei den typischen Auswirkungen dieser Belastung, wie Stress, Wochenendarbeit oder Überstunden spürten Marketing-Verantwortliche einen Anstieg. Beide Entwicklungen zeigten sich auch schon im Wrike Digital Work Report von 2016.

Hoher Anteil an Routine-Arbeit im Marketing

Die Studie zeigt, dass Routine-Arbeit im Marketing viel Raum einnimmt: 97 Prozent der Marketing-Verantwortlichen geben an, dass Teile ihres täglichen Arbeitspensums monoton oder Routine sind. Jeder Vierte (26 Prozent) beziffert den Anteil sogar mit 41-60 Prozent.

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten geben an, zwischen 25 und 75 Prozent mehr Leistung erbringen zu können, wenn ihnen Routine-Aufgaben abgenommen werden würden. Doch sie erkennen die naheliegende Lösung nicht: Marketing-Fachkräfte setzen wenig Hoffnung in Prozess-Automatisierung, wenn es um die Erleichterung ihres Arbeitsalltags geht. So sind nur 41 Prozent der Befragten der Meinung, dass Technologie zur Unterstützung bei Routineaufgaben ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bringen würde.

Eine Vergleichsstudie aus den USA zeigt, dass US-Bürger dem Thema Automatisierung deutlich positiver gegenüberstehen: Hier gaben bei der gleichen Frage 75 Prozent an, dass ihr Unternehmen durch Automatisierungstechnologien einen Wettbewerbsvorteil erlange. Gefragt nach dem persönlichen Benefit wurde mehrheitlich (55 Prozent) geantwortet: “Automatisierung nimmt meinem Team Routine-Aufgaben und weniger anspruchsvolle Arbeit ab.” Der Zusammenhang von Automatisierung und einer Erleichterung für den Arbeitsalltag wird in den USA also offensichtlich deutlicher wahrgenommen.

Verzerrte Wahrnehmung im Marketing

Marketing-Verantwortliche unterschätzen die Auswirkungen von Prozess-Automatisierung auf ihr Arbeitspensum. Entsprechend zaghaft antworten Marketing-Mitarbeiter, wenn sie konkrete Prozesse oder Aufgaben benennen sollen, die sie gerne in den nächsten ein bis zwei Jahren automatisieren würden: Fast jeder Dritte (29 Prozent) ist mit dem Status quo zufrieden und würde keine seiner Aufgaben automatisieren wollen.

Bemerkenswert ist, dass Marketing-Verantwortliche durchaus Probleme erkennen, die sie an der effizienten und guten Ausführung ihrer Aufgaben hindern – die sich aber durch Automatisierung beheben ließen. So wird es von mehr als jedem vierten Befragten (27 Prozent) als Defizit angesehen, dass die Arbeit im Marketing über zu viele Systeme hinweg erledigt wird, was zur Verdoppelung von Arbeit und Kommunikation führt. Auch Schritthalten mit Kundenanforderungen wird als Problem angesehen – dabei könnten die Befragten laut eigener Einschätzung durch Automatisierung ihre Leistung erhöhen.

"Marketing-Fachkräfte gelten als Trendsetter, wenn es um die Ergebnisse geht, die sie schaffen. Unsere Studie lässt jedoch den Schluss zu, dass sie die Möglichkeiten von Automatisierung zur besseren Arbeitsorganisation unterschätzen", stellt Andrew Filev, CEO und Gründer von Wrike, fest. "Angesichts der immer größer werdenden Ansprüche in Bezug auf Lieferzeiten, Produktpersonalisierung und Vorhersagbarkeit türmt sich im Marketing ein Berg neuer Aufgaben und es bleibt immer weniger Zeit für die eigentliche Kernkompetenz: Kreativität. Die unternehmensweite Prozessautomatisierung schreitet rasant voran – Marketingfachleute ignorieren sie auf eigene Gefahr."