Noch nie hat es einen besseren Zeitpunkt gegeben, in einem Kreativteam zu arbeiten. Design wird endlich als integraler Bestandteil eines guten Geschäfts anerkannt und durch die Arbeit von Kreativteams generieren Marketingspezialisten immer mehr Content. 83% aller Marketingspezialisten nennen sogar die höhere Qualität des Contents als wichtigste Antriebsfeder für den Erfolg von Kampagnen. Und Design Thinking gilt als neue kreative Methode zur Innovationsentwicklung.

Trotz all dieser nachweislichen Erfolge werden Kreativteams weiterhin im Büro missverstanden. Nicht-kreativen Kollegen erscheinen ihre Prozesse oft frustrierend rätselhaft. Sie betrachten Kreativ-Methoden als chaotisch und unstrukturiert, was zu unrealistischen Erwartungen und Terminen führt.

Wenn Sie selbst in einem Kreativteam arbeiten, können diese Klischees Ihnen und Ihrem Team ziemlich auf die Nerven gehen. Was Sie dagegen machen können? Gewinnen Sie die Kollegen außerhalb des Teams für sich, indem Sie sie über den Kreativ-Prozess aufklären und dazu einladen, sich zu beteiligen.

Wir haben die sieben Top-Klischees über Kreativteams zusammengestellt, die im Büro zu hören sind, sowie einige einfache Taktiken, um sie abzubauen.

Klischee Nr. 1: „Kreativteams fehlt es an Struktur“

Für den Laien erscheint die Vorgehensweise eines Kreativteams rätselhaft – sie nehmen nur das Chaos war und nicht die dahinter liegenden Prozesse. Die Arbeit wird scheinbar ohne eine klare Struktur ständig zwischen Kollegen weitergereicht. Diese Verwirrung entsteht aus den verschiedenen Medien und Formaten, die Kreativteams verwenden. Und das führt zu einer anderen unglücklichen Vermutung – dass alle Kreativen gleichermaßen in der Lage sind, alles zu tun. Die Kollegen aus anderen Teams erkennen nicht, dass die Vielfalt der kreativen Arbeit in Kombination mit verschiedenen Tools und Disziplinen eine sehr gut ausgeführte Organisation und Planung benötigt. Kreativität entsteht tatsächlich aus Struktur

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
Sorgen Sie für einen transparenten Plan – entweder durch öffentliche Kanban-Boards, Statusaktualisierungen oder durch eine Single Source of Truth. Durch gute Planung werden die richtigen Leute auf die wichtigsten Arbeiten ausgerichtet. Wenn ihre Kollegen in anderen Abteilungen die Planung erkennen können, sehen wie sie umgesetzt wird und mit einigen dahinter liegenden Gedanken vertraut gemacht werden, dann fördert dies das Vertrauen in die Arbeit und steigert die Wertschätzung für die Entscheidungen des Teams.

Best Practices:

  • Datenanalyse verwenden, um Ziele zu definieren
  • Individuelle Arbeit im Kontext übergeordneter Ziele planen
  • In jedem Stadium kommunizieren

Klischee Nr. 2: „Jeder hat seinen eigenen Kreativ-Prozess“

Viele Nicht-Kreative verwechseln Kreativarbeit mit Kunst. Kunst kann freiförmig sein, Kreativarbeit in der Regel nicht. Die Mitglieder eines Kreativteams haben ihre eigenen bevorzugte Tools und Techniken, aber der zugrunde liegende Arbeitsablauf bleibt ziemlich standardmäßig: Eine Anfrage wird eingereicht; man erstellt ein Projekt-Briefing, in dem der Umfang des Projekts skizziert wird; der Content wird vor der Abgabe oder Veröffentlichung einem gründlichen Freigabeprozess unterzogen.

Wie Sie dieses Klischee abbauen: 
Erklären Sie den Kollegen aus anderen Abteilungen die speziellen Prozesse Ihres Teams. Richten Sie einen Eingangsprozess ein, um Anfragen entgegenzunehmen, wodurch die externe Teilnahme gefördert wird. Zeigen Sie allen, wie ein Kreativ-Briefing ausgefüllt wird. Ein gut definierter Prozess, der von allen verstanden wird, fördert den Arbeitsablauf und beseitigt viele Hindernisse. Er hilft außerdem dabei, Klarheit über Projekte zu schaffen, so dass alle Beteiligten – auch außerhalb des Kreativteams – auf demselben Stand sind.

Best Practices:

  • Jeden einzelnen Schritt für jeden Prozess abbilden und dokumentieren
  • Analysieren, wo Verbesserungen vorgenommen werden können
  • Einzelne Schritte wenn möglich automatisieren
  • Die Freigabeketten identifizieren

Klischee Nr. 3: „Kreative arbeiten gerne allein“

Unser Verständnis von Innovationen kann seit Jahrhunderten mit drei Schritten erklärt werden: Eine einzelne Person macht eine Beobachtung, bekommt einen Geistesblitz und kreiert dann eine tolle neue Sache. Man bezeichnet das als „Mythos vom einsamen Genie“. Durch Persönlichkeiten wie Steve Jobs, Jeff Bezos, Elon Musk und Mark Zuckerberg ist dieser Mythos heutzutage so lebendig wie eh und je. Was wir nicht sehen, sind die Jahre – manchmal Jahrzehnte – der Zusammenarbeit die erforderlich waren, um auf die besten Ideen zu kommen. Die digitale Revolution wurde durch Zusammenarbeit aufgebaut. Schließlich wird die beste Kreativarbeit in Teams geleistet, mit möglichst viel Austausch.

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
Ihre Kommunikation sollte konzentriert sein, gut organisiert und für alle sichtbar. Mit einem Arbeitsmanagement-System wie Wrike können Sie jegliche Kommunikation an einem einzigen Ort sammeln – eine Single Source of Truth. Es können alle Gespräche über ein Projekt aufbewahrt werden, damit alle sehen können, wie sich die Ideen im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Wenn die richtigen Personen einen gemeinsamen Zugang zur Arbeit bekommen, können sie viel leichter auf den jeweiligen Ideen der anderen aufbauen. Und letztlich kann durch geteilte Dashboards jeder im Team oder im Unternehmen sehen, wie die Kreativarbeit voranschreitet.

Best Practices:

  • Eine Single Source of Truth verwenden
  • Alle Unterhaltungen an einen einzigen Ort bringen
  • Geteilte Dashboards erstellen

Klischee Nr. 4: „Grafiker hassen Daten“

„Manche Leute werden einfach mit kreativen Fähigkeiten geboren, andere eben nicht.“ Das hören wir immer und immer wieder. Klar, manche Menschen haben ein natürliches Gespür für Kreativität, aber der eigentliche Kreativ-Prozess kann gelehrt und Fähigkeiten können im Laufe der Zeit entwickelt werden. Einige dieser Fähigkeiten erfordern keinen kreativen Kopf, sondern einen analytischen. Die besten kreativen Entscheidungen werden durch Daten beeinflusst. Durch das Sammeln und Analysieren von Daten sind Kreativ-Teams in der Lage, Arbeit effizienter zu machen.

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
In der Regel unterstützt die Kreativarbeit OKRs und andere Ziele. Um das wirkungsvoll umzusetzen, müssen die Ergebnisse dieser Arbeit verstanden und regelmäßig gemessen werden. Der erste Schritt besteht darin, zu erkennen, welche Erfolgs-Kennzahlen für die einzelnen Komponenten gelten. Sind diese Kennzahlen einmal festgelegt, folgen Sie diesen Daten und lassen Sie sie in Ihr Arbeitsmanagement-System einfließen, damit die Mitglieder Ihres Kreativteams sehen können, was ihre Arbeit bewirkt. Die Darstellung dieser Daten mit Diagrammen und Grafiken macht es allen Mitgliedern des Teams leichter zu handeln.

Best Practices:

  • Alle Tools miteinander verknüpfen
  • Die Erfolgs-Kennzahlen definieren
  • Berichte visualisieren

Klischee Nr. 5: „Kreativteams hassen Feedback“

Vielleicht haben Sie Feedback von anderen Abteilungen erhalten, in dem behauptet wird, dass Ihre Teammitglieder für Feedback nicht offen sind. Es ist natürlich nicht das Feedback, das so ärgerlich ist, sondern die Art und Weise, wie es vermittelt wurde. Laien wissen oft nicht, wie man Feedback richtig gibt und kritisieren stattdessen nur. Ein unzureichendes Verständnis des Kreativ-Prozesses kann sich als größtes Hindernis für ein Projekt erweisen. Änderungswünsche in letzter Minute und haarsträubende Anfragen können Ihr Team auslaugen, während es versucht, die Fristen einzuhalten. Tatsache ist, dass Kreative sich Feedback wünschen. Es muss nur im Kontext und mit entsprechend Vorlauf gegeben werden, damit das Projekt fristgerecht abgeschlossen werden kann.

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
Gleich zu Beginn muss Ihr Team skizzieren, welche Art von Feedback gewünscht wird und wann es benötigt wird. Die wichtigsten Stakeholder sollten frühzeitig identifiziert und auf diejenigen begrenzt werden, die kritische Einsichten liefern können. Freigabe-Tools wie Wrike Marketing, die kontextbezogenene Notizen ermöglichen, können dazu beitragen, dass das Feedback gezielt und umsetzbar bleibt.

Best Practices:

  • Die wichtigsten Stakeholder identifizieren
  • Termine festlegen, bis wann Feedback angenommen werden kann
  • Genau beschreiben, worüber Ihr Team Feedback benötigt und dass es gezielt sein muss

Klischee Nr. 6: „Kreativ-Arbeit muss immer bei Null anfangen“

Dies ist ein weiteres Klischee, das durch ein unzureichendes Verständnis des Kreativ-Prozesses entstanden ist. Weil Laien nicht mit den Kreativ-Methoden und -Tools vertraut sind, wird oft angenommen, dass jede neue Komponente auf einem unbeschriebenen Blatt beginnt. In Wirklichkeit sind Vorlagen ein sehr wichtiger Teil der Kreativ-Arbeit. Vermutlich haben sie Ihrem Team bei schwierigen Projekten viel Zeit gespart. Bereits vorhandenes Material einzusetzen ist oft besser, da dadurch sehr viel mehr Arbeit in der vorgesehenen Zeit abgeschlossen werden kann.

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
Automatisieren Sie den Kreativ-Prozess so weit wie möglich. Dadurch können Sie und Ihr Team sich auf wirkungsvollere Arbeit konzentrieren. Verwenden Sie Vorlagen, um die Konsistenz und Einheitlichkeit der Leistungen zu gewährleisten. Zeigen Sie anderen, wie wertvoll der Einsatz von Vorlagen ist, dass dadurch Konsistenz gewährt werden kann und dass viel Zeit für wichtigere Arbeiten gespart wird.

Best Practices:

  • Vorlagen für sich wiederholende Arbeiten erstellen
  • Sie viel wie möglich automatisieren
  • Aufzeigen, was mit den vorhandenen Ressourcen durchgeführt werden kann

Klischee Nr. 7: „Grafik ist nur schöner Schein“

Wenn die meisten Leute über Kreativ-Arbeit nachdenken, denken sie an Ästhetik. Visuelles Material ist sicherlich wichtig, bei Grafik geht es aber vor allem um Kommunikation. Bei den besten Kreativ-Arbeiten geht es um mehr, als einfach nur schön auszusehen, es geht darum, die beabsichtigte Botschaft erfolgreich zu vermitteln. Durch tolles Design können Botschaften klarer vermittelt und ihre Auswirkungen gesteigert werden. Wenn das Kreativ-Team zu spät in den Prozess eingebunden wird, kann die Vorteile eines großartigen Designs nicht vollumfänglich für den Content genutzt werden..

Wie Sie dieses Klischee abbauen:
Indem die Grafiker schon in der Planungsphase mit einbezogen werden, kann sichergestellt werden, dass alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Offene Fragen und Unklarheiten können frühzeitig angesprochen werden und es können genaue Fristen für die Arbeit festgelegt werden, so dass die anderen Teams nicht auf Kreativleistungen warten müssen.

Best Practices:

  • Bei Kampagnen mit der Marketing-Abteilung zusammenarbeiten
  • Erste Entwürfe erstellen, sobald der Content skizziert ist
  • Von den gewünschten Ergebnissen aus rückwärts arbeiten und die besten Formate und Kanäle vorschlagen

Machen Sie Schluss mit den Klischees!

Sie haben die einzigartige Möglichkeit, Ihr Unternehmen wertvoller zu machen. Sie können ein Champion für die Kreativarbeit sein, die Sie und Ihr Team leisten. Ja, mehr als das, Sie können diesen Klischees direkt entgegen treten und sie ein für alle Mal aus dem Weg räumen.

  • Dokumentieren Sie alle Prozesse Ihres Teams in einem Arbeitsmanagement-System
  • Zeigen Sie, wie Daten die Entscheidungsfindung Ihres Teams unterstützen
  • Sorgen Sie in jeder Phase und Iteration für eine transparente Arbeitsweise
  • Messen Sie, wie die Arbeit zu den Geschäftszielen beiträgt und teilen Sie diese Ergebnisse mit

Den Kreativ-Prozess transparent zu machen und andere zur Beteiligung daran einzuladen, lohnt sich! Das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit, die durch diese Transparenz erreicht werden, kann Kreativ-Leitern helfen, Zugang zu mehr Ressourcen zu bekommen und festigt ihren Platz in der Runde.